Schrifttumshinweise Heft 2 / 2013 (März 2013)
Peiffer, M.C.: Grenzüberschreitende Titelgeltung in der Europäischen Union – Die Wirkungen der Anerkennung, Vollstreckbarerklärung und Vollstreckbarkeit ausländischer Entscheidungen und gemeinschaftsweiter Titel, 2012, 749 S.
Rösler, H.: Europäische Gerichtsbarkeit auf dem Gebiet des
Zivilrechts, 2012, 634 S.
Die auch rechtspolitisch angelegte, von Jürgen Basedow betreute, preisgekrönte
Hamburger Habilitationsschrift der Institutionenanalyse zeigt die Asymmetrie der
Beteiligung bei der Vertretung der betroffenen Institutionen in den
Vorlageverfahren auf. Er nennt sechs weitere Faktoren, die eine Krise der
europäischen Rechtsprechung bescheinigen können. Dem stellt der Verfasser
Leitgesichtspunkte für Reformen des europäischen Justizsystems gegenüber und
definiert weitere Forschungsaufgaben (Red.).
Schimrick, M.: Die unmittelbar grenzüberschreitende
Forderungsvollstreckung im internationalen und europäischen Rechtsraum – Aus dem
Blickwinkel des deutschen und des französischen Rechts, 2012, 354 S.
Die von Andrae betreute Potsdamer Dissertation spricht sich für die generelle
Abschaffung einer ordre public-Kontrolle im Vollstreckungsverfahren aus (S.
236f.) und de lege ferenda für ein einheitsrechtliches europäisches
Vollstreckungsrecht (Red.).
Internationale Schiedsgerichtsbarkeit
BeÏlohlµvek, A.: B2C Arbitration – Consumer Protection in Arbitration, 2012, 554 S.
Henke, A.: Le misure cautelari nell'arbitrato commerciale internazionale, Riv dir proc 2012, 1207–1230
Internationales Familien- und Erbrecht
Ascanio, L.: Equivoci linguistici e insidie interpretative sul ripudio in Marocco, Riv dir int priv proc 2012, 573–594
Franzina, P.: La protezione degli adulti nel diritto internazionale privato, 2012, 290 S.
Höbbel, D./Seibert, O./Möller, T.: Wie wirkt sich die Rom III-VO auf die Praxis aus?, FuR 2013, 28–33
Lerch, K./Lerch, V./Junkow, A.: Die Wahlzugewinngemeinschaft im deutsch-französischen Rechtsvergleich, FuR 2012, 639–643
Nordmeier, C.F.: Bindende Verfügungen von Todes wegen in deutschbrasilianischen Fällen – Methodische Überlegungen zum Kollisionsrecht, in: Grundmann, S./Baldus, C./Herzog, B./Lebre de Freitas, J./Lima Marques, C. (Hrsg.): Rechtssystem und Juristische Person, 2012, 141–154
Sperling, F.: Familiennamensrecht in Deutschland und Frankreich –
Eine Untersuchung der Rechtslage sowie namensrechtlicher Konflikte in
grenzüberschreitenden Sachverhalten, 2012, 226 S.
Die von Rohe betreute Erlangener Dissertation hat einen sachrechtlichen
Schwerpunkt und informiert hier über das materielle Familiennamensrecht
Deutschlands und Frankreichs. Die kollisionsrechtlichen Ausführungen treten dem
gegenüber zurück. Der Autor schlägt Anpassungen der Sachrechte vor, begründet
einen unionsrechtlichen Vorschlag eines materiellen Einheitsrechts und geht kurz
auf die fehlende Gesetzgebungskompetenz der Union ein. Seine Ausführungen zum
¹Anerkennungsprinzip“ sind marginal. (Red.).
Internationales Handels- und Wirtschaftsrecht
Grambow, T./Stadler, R.: Grenzüberschreitende Verschmelzungen unter Beteiligung einer Europäischen Gesellschaft (Societas Europaea – SE), BB 2010, 977–979
Grochowski, C.: Internationales Privatrecht und Geschäftsführerhaftung bei Insolvenzen von Auslandsgesellschaften – Gläubigerschutz im englischen und deutschen Recht, 2012, 251 S.
Haar, B.: Binnenmarkt und europäisches Gesellschaftsrecht in der aktuellen Rechtsprechung des EuGH, GPR 2012, 137–144
Hartley, T. C.: Multinational Corporations and the Third World: a Conflict-of-Laws Analysis, Rev hell dr int 2009, 567–580
von Hein, J.: Finanzkrise und Internationales Privatrecht, in: Fassbender, B. et al. (Hrsg.): Paradigmen im internationalen Recht: Implikationen der Weltfinanzkrise für das internationale Recht, Berichte der deutschen Gesellschaft für Völkerrecht, 2012, 369–427
Heiss, H.: Transnationales Versicherungsrecht – Eine Skizze, in: Festschrift für Bernd von Hoffmann, 2011, 803–814
Herrmann, C.: Don Yuan – Chinas selbstsüchtige Wechselkurspolitik und das Internationale Wirtschaftsrecht, AVR 2010, 132–159
Hüttner, S./Ott, S.: Schachern um das Weltkulturerbe – Das Google Book Settlement, ZUM 2010, 377–387
de Lima Pinheiro, L.: Temas de direito marítimo – II. O navio em direito internacional, Rev Ord Advog 2011, 447–476
Lutzi, T.: Aktuelle Rechtsfragen zum Handel mit virtuellen Gegenständen in Computerspielen [einschließlich IPR], NJW 2012, 2070–2074
Mörsdorf, O.: Was von Daily Mail übrig blieb – Die Wegzugsbesteuerung von EU-Gesellschaften nach dem EuGH-Urteil National Grid Indus, EuZW 2012, 296–301
Oda, H.: Russian Commercial Law, 2. Auflage 2012, 488 S.
Die Einführung in das russische Wirtschaftsrecht stellt auch die Grundzüge des
Verfassungsrechts, der Gerichtsverfassung und der Schiedsgerichtsbarkeit wie des
Bürgerlichen Rechts insgesamt vor (S. 1–104). Behandelt wird das
Wirtschaftsrecht einschließlich des Insolvenzrechts, des Schuldrechts und der
Grundzüge des Steuer- sowie des Umwelt- und Rohstoffrechts. Das IPR wird
skizziert (S. 473–485) (Red.).
Oppermann, J.P.: Die kollisionsrechtliche Anknüpfung internationaler Urheberrechtsverletzungen, 2011, 200 S.
Petrovic´, S./JaksÆic´, T.: Right of Establishment and Corporate Mobility – An Outline of Issues, in: Liber Amicorum KresÆimir Sajko, 2012, 635–668
Renner, M.: Zwingendes transnationales Recht – Zur Struktur der
Wirtschaftsverfassung jenseits des Staates, 2011, 373 S.
Die hervorragende, von Gralf-Peter Calliess betreute, preisgekrönte Bremer
Dissertation analysiert den Prozess privater Setzung transnationalen Rechts und
zeigt, dass die transnationale Wirtschaftsverfassung fragmentiert und zugleich
als zusammenwachsend zu denken ist. Das Buch hat auch kollisionsrechtlichen
Ertrag (Red.).
Richter, J.: Die extraterritoriale Anwendung der antifraud-Vorschriften im US-amerikanischen Kapitalmarktrecht, 2012, 330 S.
Schefold, D.: Zum anwendbaren Recht bei Devisenhandelsgeschäften, in: Festschrift für Bernd von Hoffmann, 2011, 378–389
Thiermann, C.: ¹Grenzüberschreitende Neugründung einer Gesellschaft“ – ein neues Rechtsinstitut innerhalb der Europäischen Union?, EuZW 2012, 209–213
Weiler, T./Baetens, F.: New Directions in International
Economic Law – In Memoriam Thomas Wälde, 2011, 591 S.
Die Gedächtnisschrift ist auch Tagungsband. Das Werk würdigt den 2008
verstorbenen Investitionsrechtler und Schiedsrechtler Thomas Wälde, University
of Dundee, Centre for Energy, Petroleum and Mineral Law and Policy.
Themaschwerpunkt sind internationales und transnationales Wirtschafts-, Schieds-
und Vertragsrecht (Red.).
Wesiak, M.: Europäisches Internationales Vereinsrecht, 2011, 282 S.
Westpfahl, L./Knapp, M.: Die Sanierung deutscher Gesellschaften über ein englisches Scheme of Arrangement, ZIP 2011, 2033–2047
B. Internationales
Einheitsrecht
Europäisches und ausländisches Recht
Allgemein
Basedow, J.: Der Europäische Gerichtshof und das Privatrecht. Über Unsicherheiten, Allgemeine Grundsätze und die europäische Justizarchitektur, AcP 2010, 157–195
Deumeland, K.D.: Die Grundrechte der Europäischen Menschenrechtskonvention bei Verletzungen durch den deutschen Staat, in: Festschrift für Tscholsu Kim, 2012, 63–77
Jayme, E.: Rechtsvergleichung und kulturelle Identität – zugleich ein Einblick in das italienische Risorgimento, 2012, 39 S.
Letto-Vanamo, P./Smits, J. (Hrsg.): Coherence and Fragmentation in European Private Law, 2012, 172 S.
Saeed, A. (Hrsg.): Islam and Human Rights
Vol. I: Key Issues in the Debates, 2012, 793 S.
Vol. II: Contentious Rights and Case Studies, 2012, 7650 S.
Der Herausgeber ist Orientalist an der Universität Melbourne. Der Reader
versammelt thematisch einschlägige Zeitschriftenaufsätze. Erörtert werden
Probleme aus westlicher und orientalischer Sicht. Die Beiträge in Band I
S.445ff., S.588ff. und Band II S.129ff. sind aus privatrechtsvergleichender
Perspektive ertragreich (Red.).
Straus, J.: Das Regime des European Telecommunications Standards Institute – ETSI: Grundsätze, anwendbares Recht und die Wirkung der ETSI gegenüber abgegebenen Erklärungen, in: Liber Amicorum KresÆimir Sajko, 2012, 67–100
Tichy, L./Hrµdek, J. (Hrsg.): Staatshaftung für legislatives Unrecht, 2012, 192 S.
Verfahrensrecht
Deumier, P.: La question prioritaire de constitutionnalitØ et le dialogue primordial des juges français, IJPL-RIDP 2012, 127–144
DobiµsÆ, P.: Die Schiedsfähigkeit von Streitigkeiten über Immobilien in der Tschechischen Republik, eastlex 2010, 226–229
Enchelmaier, S.: Durchsetzung von Immaterialgüterrechten vs. Schutz von Betriebsgeheimnissen im englischen Zivilprozessrecht, GRUR Int 2012, 503–513
Hodges, C./Vogenauer, S./Tulibacka, M. (Hrsg.):
The Costs and Funding of Civil Litigation – A Comparative Perspective, 2010, 562
S.
Der interessante und gewichtige Band behandelt detailliert die Kostenerstattung,
Gerichtskosten, Sachverständigen- und Zeugenentschädigung, Anwaltskosten usw. in
36 Länderberichten und tabellarischen Übersichten (Red.).
Riehm, T.: Pro und contra Europäisches Fachgericht für Privatrecht, in: Gsell, B./Hau, W. (Hrsg.): Zivilgerichtsbarkeit und Europäisches Justizsystem: Institutionelle und prozedurale Rahmenbedingungen des Vorabentscheidungsverfahrens nach Art.267 AEUV auf dem Prüfstand, 2012, 203–225
Schuldvertragsrecht
Antoniolli, F./Fiorentini, F./Gordley, J.: A Case-Based Assessment of the Draft Common Frame of Reference, AmJCompL 2010, 343–358
Balthasar, S.: Das Gemeinsame Europäische Kaufrecht – eine Analyse aus unternehmerischer Sicht, RIW 2012, 361–369
von Bar, C.: The Battle to Establish a European Contract Law, The Jersey and Guernsey Law Review 2011, 107–118
Benedick, G.: Die Informationspflichten im UN-Kaufrecht (CISG) und
ihre Verletzung – Unter Berücksichtigung des Zusammenspiels mit dem nationalen
schweizerischen Recht, 2008, 366 S.
Die lesenswerte Luzerner, von Jörg Schmid betreute Dissertation gewinnt vor dem
Hintergrund des Pflichtenregimes des CESL aktuelle Bedeutung, leuchtet sie doch
teilweise parallele Regelungen des CISG aus, die z.T. auch Pate für die
Informationspflichten im CESL standen (Red.).
Ehle, B./Brunschweiler, A.: Schweizer AGB-Recht im Umbruch, RIW 2012, 262–271
Fauvarque-Cosson, B./Mazeaud, D. (Hrsg.): European
Contract Law – Materials for a Common Frame of Reference: Terminology, Guiding
Principles, Model Rules, 2008, 614 S.
Das von mehr als 30 überwiegend französischen Wissenschaftlern erarbeitete Werk
stellt die Leitprinzipien des Europäischen Vertragsrechts vor (11 Artikel) und
bietet eine überarbeitete Version der PECL (S. 575–614). Beide Normkomplexe
wurden in dem Werk rechtsvergleichend begründet. Es ist die aktuelle
französische Stimme im Normbildungsprozess des Europäischen Vertragsrechts (Red.).
Huber,
P./Mullis, A.: The CISG – A new textbook for students and practitioners,
2007, 408 S.
Das hilfreiche und didaktisch ansprechende Lehrbuch gibt erfolgreich ¹a quick
and easy-to-understand access“ zum CISG (Red.).