Schrifttumshinweise
A. Internationales Recht
IPR-AllgemeinArkan, S./Yongalik, A.: Festschrift, Liber Amicorum Tugrul Ansay, Alphen vaan den Rijn, 2006, S. 562 Bröhmer, J./Bieber, R./Calliess, C./Langenfeld, C./Weber, S./Wolf, J.: Internationale Gemeinschaft und Menschenrechte, Festschrift für Georg Ress, 2005, 1647 S. Bucher, E./Canaris, C.-W./Honsell, H./Koller, T.: Norm und Wirkung, Festschrift für Wolfgang Wiegand, 2005, 1192 S. Die gehaltvolle Festschrift hat ihren Schwerpunkt im Schuldrecht und dem Bank-, Kapitalmarkt- und Wirtschaftsrecht. Der Leser wird durchgehend reich beschenkt. Die für IPRax einschlägigen Aufsätze werden einzeln nachgewiesen. (Red.) Nelle, D.: Rechtspluralismus in Afrika – Entwicklung, System und Perspektiven des internen und internationalen Kollisionsrechts, in: Recht in Afrika 9, 2006, 69–141 Puljak, M.-P.: Le droit international privé à lèpreuve du principe communautaire de non-discrimination en raison de la nationalité, Marseille 2003, 454 S. Internationales VerfahrensrechtBerger, C.: Grenzüberschreitende Beweisaufnahme zwischen Österreich und Deutschland, in: Festschrift für Walter H. Rechberger, 2005, 39–53 Ehrenzeller, S. K.: Der vorläufige Rechtsschutz im internationalen Verhältnis, 2005, 606 S. Fleige, M.: Die Zuständigkeit für Sorgerechtsentscheidungen und die Rückführung von Kindern nach Entführung nach europäischem IZVR, 2006, 346 S. Die von Kieninger betreute beachtenswerte Würzburger Dissertation untersucht die internationale Zuständigkeit für Sorgerechtsentscheidungen und Kindesrückführungen nach dem KSÜ und dem europäischen Verordnungsrecht. Die Arbeit nimmt kritisch zur Verordnungskompetenz des Gemeinschaftsgesetzgebers Stellung. (Red.) Holzhüter, A.: Die Class Action im US-amerikanischen Kapitalmarktrecht, 2004, 231 S. Die von Abbo Junger, Göttingen, betreute, gelungene Dissertation über die securities class actions (Gruppenklagen) im US-amerikanischen Kapitalmarktrecht verschafft einen sehr guten allgemeinen Überblick über die historische Entwicklung und die zivilprozessrechtlichen Grundlagen von class actions in den USA. Sodann werden die Vorraussetzungen und der Ablauf von securities class actions sowie deren kapitalmarktrechtlicher Hintergrund kritisch erläutert. Hierbei geht der Autor schwerpunktmäßig auf die gesetzlichen Neuregelungen im Bereich der kapitalmarktrechtlichen Klagen durch den Private Securities Litigation Reform Act von 1995 und den Securities Litigation Uniform Standards Act von 1998 ein. (Red.) Nieroba, A.: Die europäische Rechtshängigkeit nach der EuGVVO (Verordnung (EG) Nr. 44/2001) an der Schnittstelle zum nationalen Zivilprozessrecht, 2006, 313 S. Art. 21 EuGVÜ hat erstmals eine europaweite Regelung über die Beachtung der internationalen Rechtshängigkeit vor einem anderen vertragsstaatlichen Gericht getroffen. Art. 30 EuGVVO regelt den Zeitpunkt der Rechtshängigkeit einheitlich für die EuGVO. Die gelungene Kölner Dissertation untersucht scharfsinnig die sich aus der Neuregelung und der versäumten Gesamtreform der Rechtshängigkeitssperre ergebenden Fragen. (Red.) Internationales SchiedsgerichtsbarkeitBerger, K. P.: Private Dispute Resolution in International Business, zwei Bände mit DVD, 2006, 811 S. Das neuartige Handbuch, dessen Lektüre lohnt, richtet sich vornehmlich an den im internationalen Rechtsverkehr tätigen Praktiker. Der erste Band zeichnet in Fallstudien typische Abläufe in der internationalen Streitschlichtung nach; die mitgelieferte, interaktive DVD soll die beschriebenen Verhandlungssituationen in fast 100 Filmen veranschaulichen und bietet umfassendes Dokumentationsmaterial. Der zweite Band enthält eine ausführliche, rechtsvergleichende Einführung in das Recht der internationalen Schiedsverfahren und der Wirtschaftsmediation. (Red.) Bucher, E.: Was macht den Schiedsrichter? Abschied vom "Schiedsrichtervertrag“ und Weiteres zu Prozessverträgen, in: Grenzüberschreitungen: Festschrift für Peter Schlosser zum 70. Geburtstag, 2005, 97–118 Internationales SchuldvertragsrechtKaumanns, A.: Telearbeit im Internationalen Privatrecht, 2004, 263 S. Die beachtenswerte Trierer Dissertation wurde von Rolf Birk betreut. Die Arbeit bietet eine aufschlussreiche rechtsvergleichende Darstellung der verschiedenen Erscheinungsformen der Telearbeit sowie ihrer individual- und kollektivarbeitsrechtlichen Behandlung in Deutschland, Frankreich und den USA und den damit verbundenen kollisionsrechtlichen Fragestellungen. Unter Berücksichtigung der Rechtssprechung des EuGH zum EuGVÜ schlägt die Verfasserin u. a. eine analoge Anwendung von Art. 6 EVÜ auf Telearbeitsverträge mit arbeitnehmerähnlichen Personen vor. (Red.) Müller, C.: International zwingende Normen des deutschen Arbeitsrechts, 2005, 463 S. Pütz, S: Parteiautonomie im internationalen Urhebervertragsrecht, 2005, 474 S. Die relativ neue Kollisionsnorm des § 32 b UrhG wird in die Anknüpfung im internationalen Urheberrecht, die allgemeinen Grundsätze des internationalen Vertragsrechts sowie gemeinschaftsrechtliche Vorgaben eingeordnet. Die Verfasserin untersucht in ihrer weiterführenden Dissertation, wie weit im internationalen Urhebervertragsrecht die Freiheit privatautonomer Gestaltung geht. Sie zeigt auf, dass die Etablierung international zwingender Normen auf europäischer Ebene weder in rechtsdogmatischer noch in rechtspolitischer Hinsicht der richtige Weg zum Schutz des Urhebers im Kollisionsrecht ist. (Red.) Säcker, F. J.: Grenzüberschreitende Dienstleistungen und internationalprivatrechtlich anwendbares Sachrecht, in Festschrift für Peter Raue, 2006, S. 633 ff. IPR der außervertraglichen SchuldverhältnisseMalatesta, A.: The Unification of Choice of Law Rules on Torts and Other Non-Contractual Obligations in Europe, Padua 2006, 406 S. Mit der geplanten "Rom-II-Verordnung“ soll das Kollisionsrecht der außervertraglichen Schuldverhältnisse vergemeinschaftet werden. Der hier anzuzeigende Sammelband vereinigt die auf einer internationalen Tagung im Dezember 2004 an der Universität von Castellanza gehaltenen Referate. Die zwölf Beiträge behandeln kritisch und vertieft die verschiedenen Probleme, die durch die geplante Neuregelung entstehen; sie berücksichtigen die Entschließung des Europäischen Parlaments vom 6. Juli 2005. Ein Materialienteil rundet den empfehlenswerten Band ab. (Red.) Internationales SachenrechtBoos, S.: Kulturgut als Gegenstand des grenzüberschreitenden Leihverkehrs, 2006, 328 S. Nach der umfassenden Darstellung von internationalen, europäischen und nationalen Regelungen mit Bezug zum Leihverkehr zeigt die Arbeit an, dass eine in § 20 KultSchG vorgesehene rechtsverbindliche Rückgabezusage Leihgeber aus dem Ausland nur bedingt vor dem rechtlichen Zugriff Dritter auf ihre Ausstellungsstücke in Deutschland schützt. Die Arbeit bereichert das Schrifttum (Red.) Panagopoulos, G.: Restitution in Private International Law, Oxford 2000, 320 S. Internationales Familien- und ErbrechtCalvo Caravaca, A. L./Carrascosa Gonzµlez, J.: Aspectos internationales de los matrimonios entre personas del mismo sexo: Notas a la resolutión-circular de la Directión General de los Registros y del Notariado de 29 de julio de 2005, in: Boletín de informatión del Ministerio de Justicia de 15. 2. 2006, 2006, 5-51 Gallant, E.: Responsabilité parentale et protection des enfants en droit international privé, Paris 2004, 440 S. Krüger, H.: Studien über Probleme des türkischen Internationalen Erbrechts, in: Festschrift für Ansay, S. 131–158 Internationales Handels- und WirtschaftsrechtEhrich, M.: Der internationale Anwendungsbereich des deutschen und französischen Rechts gegen irreführende Werbung, 2006, 227 S. Die Richtlinie zur irreführenden Werbung wurde in Deutschland weitgehend zivilrechtlich, in Frankreich überwiegend mit strafrechtlichen Mitteln umgesetzt. Diese Entscheidung des nationalen Gesetzgebers wirkt sich auf die Frage des anwendbaren Rechts aus und führt zu gravierenden Rechtsunterschieden in der Praxis. Die weiterführende Arbeit geht auch auf das Herkunftslandprinzip ein, sie zeigt auf, dass die koordinierten nationalen Regelungen oft traditionell im Strafrecht oder öffentlichen Recht angesiedelt sind. Das Herkunftslandsprinzip könne deren Anwendung nur steuern, wenn es nicht in einem international-privatrechtlichen Sinn verstanden werde. (Red.) Hennsler, M./Mattik, D./Nadler, A.: Rechtspolitik und Berufspolitik, Festschrift für Felix Busse, 2006, 333 S. Die gehaltvolle Festschrift konzentriert sich ganz auf das Anwaltsrecht, das auch in seinen grenzüberschreitenden Bezügen untersucht wird. Beiträge von Henssler und Kilger beschäftigen sich mit grenzüberschreitend tätigen Anwaltsgesellschaften. (Red.) B. Internationales Einheitsrecht Europäisches und ausländisches RechtVerfahrensrechtReinhard, J. W.: Klageerhebung und Beklagtenschutz nach US-amerikanischem und deutschem Zivilprozessrecht, 2006, 246 S. Die Freiburger Dissertation befasst sich mit der Klageerhebung nach der ZPO und vor den S-Bundesgerichten. Dabei geht er auf die Class Action ein. Es zeigt sich, dass die Unterschiede weniger gravierend sind, als es der rechtskulturelle Abstand hätte vermuten lassen. Ergänzend werden die Principles and Rules of Transnational Civil Procedure herangezogen. (Red.) Tiwisina, D.: Sachverständigenbeweis im deutschen und englischen Zivilprozess, 2005, 417 S. SchuldvertragsrechtFausti, P. L.: Il mutuo, Italien 2004, 432 S. Grau, N.: Die United Nations Convention of the assignment of receivables in international trade im Vergleich mit den Zessionsordnungen Deutschlands, Frankreichs, Englands und der USA, 2005, 279 S. Viskorf, S.: Informationsschutz im englischen Recht–Darstellung des "Law of Breach of Confidence“, 2004, 162 S. Die von Großfeld (Münster) betreute Dissertation behandelt vor allem den Schutz der Geheimhaltung von Informationen im geschäftlichen Bereich. Tatbestand und Rechtsfolge des "breach of confidence“ werden ausführlich herausgearbeitet. Ein eigenständiger Teil behandelt die Rechtstellung Dritter, die unrechtmäßig weitergegebene Informationen erlangt haben, sowie den Sonderfall des Schutzes von Geschäftsgeheimnissen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Letzterem wird abschließend die Ausgestaltung des Geheimnisschutzes zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im deutschen Rechtssystem rechtsvergleichend gegenübergestellt. (Red.) Wolfgang, W.: Vertragsfreiheit im UN-Kaufrecht, 2004, 154 S. Die von Westermann (Tübingen) betreute Dissertation behandelt die für die Praxis wichtige Frage, ob der im CISG festgeschriebene Grundsatz der Parteiautonomie (primacy of the contract) den Vertragsparteien eines internationalen Warenkaufs tatsächlich uneingeschränkte Gestaltungsfreiheiten einräumt. Die Arbeit untersucht die Voraussetzungen von Ausschluss und Abbedingung des CISG. Sie zeigt die unter dem CISG bestehenden Grenzen der Privatautonomie z. B. im Hinblick auf die Anwendung des CISG, auf Formvorschriften oder Primär- und Sekundärpflichten des Verkäufers und geht dabei vergleichend auf die jeweiligen nationalen Prinzipien der deutschen Rechtsordnung und des US-amerikanischen Rechtskreises ein. (Red.) Außervertragliche SchuldverhältnisseDugdale, A. M./Jones, M. A., u. a.: Clerk & Lindsell on Torts, 2006, 2144 S. Neben der in einer Neuauflage zu erwartenden Aktualisierung dieses Klassikers zum Deliktsrecht des Vereinigten Königreichs hat sich das in seiner Zusammensetzung teilweise veränderte Autorenteam in Anpassung an die Rechtsentwicklung der letzten Jahre auch für einige Änderungen in Aufbau und Struktur entschieden. Nach wie vor werden in dem umfassenden Werk jedoch allgemeine Grundlagen des Deliktsrechts sowie einzelne Deliktstypen und Spezialfragen mit jeweils umfangreichen Verweisen auf die relevante Rechtsprechung des Vereinigten Königreichs und des Commonwealths dargestellt. Das Buch bietet daher mit seiner Zusammenfassung des aktuellen Stands des Deliktsrechts eine hilfreiche Orientierung durch den verwirrenden Dschungel des englischen Common Law in diesem Rechtsgebiet, dessen Aktualität zukünftig durch jährliche Ergänzungsbeilagen gewährleistet wird. (Red.) Kupisch, B.: Ungerechtfertigte Bereicherung und Europäisches Zivilgesetzbuch, in: Bucher, E., Canaris, C.-W., Honsell, H., Koller, T. (Hrsg.): Norm und Wirkung, Festschrift für Wolfgang Wiegand, 2005, 469–534 Thelen, D.: Die Haftung des Sekundärschädigers für Gewalttaten anderer im US-amerikanischen Deliktsrecht, 2006, 308 S. Die Kölner Dissertation analysiert zivilrechtliche Sanktionsmöglichkeiten des US-Rechts neben der strafrechtlichen Verfolgung und dem Verbot einer rechtsextremistischen Partei oder Gruppierung, die sich der Begehung von Gewalttaten verschreibt. In den USA sind solche Gruppierungen, die rechtsextremistische Gewalttaten begehen, durch die zivilrechtliche Verurteilung zur Zahlung von punitive damages in Millionenhöhe finanziell ruiniert worden. Dadurch ist deren Organisations- und Rekrutierungsarbeit erheblich zurückgegangen, was dazu führt, dass in dem beschriebenen Bereich auch die schweren Gewalttaten zurückgehen. Schwerpunkt der Arbeit ist die Analyse der einzelnen Haftungstheorien des US- amerikanischen Deliktsrechts. Auf dieselben Theorien werden auch Klagen gegen Personen im Hintergrund islamistisch-terroristischer Anschläge gestützt. (Red.) SachenrechtBrodie, N.: Historical and Social Perspektives on the Regulation of the International Trade in Archaeological Objects: The Example of Greece and India, Vanderbilt Journal of Transnational Law 2005, 1051–1066 Kowalski, W. W.: A Comparative Law Analysis of the Retained Rights of Artists, Vanderbilt Journal of Transnational Law 2005, 1141–1176 Kreder, J. A.: The Choice between Civil and Criminal Remedies in Stolen Art Litigation, Vanderbilt Journal of Transnational Law 2005, 1199 ff. Matthews, P.: The Comparative Importance of the Rule in Saunders v. Vautier, LQuartRev 2006, 266–294 Ostrovska, K.: Gibt es den gutgläubigen Erwerb nach russischem Recht?, WiRO 2005, 293–296 Sax, J. L.: Imaginatively Public: The English Experience of Art as Heritage Property, Vanderbilt Journal of Transnational Law 2005, 1097– 1140 Familien- und ErbrechtFulchiron, H./Nourissat, C.: Le nouveau droit communautaire du divorce et de la responsabilité parentale, Frankreich 2005, 426 S. Münder, J.: Familienrecht, eine sozialwissenschaftlich orientierte Darstellung, 2005, 280 S. Palazzo, A.: Istituti alternativi al testamento, Italien 2005, 304 S. Panza, G./Panza, F.: Successioni in generale tra codice civile e costituzione, Italien 2004, 243 S. Sturm, F.: Das Personenstandswesen in Frankreich – gestern und heute, in: Festschrift für Dieter Schwab, 2005, 1459–1481 Süß, R./Haas, U.: Erbrecht in Europa, 2004, 1173 S. Das sehr nützliche und gelungene Handbuch stellt in Länderberichten das internationale und materielle Erbrecht, das Nachlassverfahrensrecht und die Erbschaftssteuer der wichtigsten europäischen Staaten vor. Das Handbuch enthält ferner eine Einführung in das internationale Erb- und Nachlassverfahrensrecht und in das internationale Erbschaftssteuerrecht. (Red.) Tatarano, M. C.: Il testamento, Italien 2003, 563 S. Handels- und WirtschaftsrechtLissel, P. M.: Kartellgesetz 2005 und Wettbewerbsgesetznovelle in Österreich, RIW 2006, 128-132 Lutter, M.: Europäische Auslandsgesellschaften in Deutschland, 2005, 447 S. Rothärmel, T.: Gestaltungsfreiheit der Familiengesellschafter im deutschen und U.S.-amerikanischen Aktienrecht, 2006, 165 S. Schöne, T.: Deutsches und Europäisches Gesellschaftsrecht, 2006, 938 S. Die nützliche Textsammlung versammelt alle für die Ausbildung einschlägigen Vorschriften und hat auch die relevanten EG-Richtlinien und EG-Verträge aufgenommen. (Red.) Tully, S.: Research Handbook on Corporate Legal Responsibility, Cheltenham/Northampton 2005, 430 S. Das empfehlenswerte Handbuch liefert einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Corporate Governance Diskussion. Die Autoren beleuchten kritisch aus zivil- und strafrechtlicher Sicht bestehende nationale und internationale Instrumente auf ihre Eignung zur Sicherung angemessener gesellschaftsrechtlicher Haftung und erörtern alternative Modelle. (Red.) |
08. 09. 2006 |